Almond Board of California

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Zwei neue Studien mit Erwachsenen asiatisch-indischer Abstammung und Prädiabetes sowie Übergewicht bzw. Adipositas belegen, dass der Verzehr von Mandeln vor einer Mahlzeit die Blutzuckerkontrolle verbesserte; bei nahezu einem Vierteil trat innerhalb von 12 Wochen eine Umkehrung von Prädiabetes ein

Zwei neue Forschungsarbeiten[1][2] mit Mandeln, von denen eine über drei Tage und die andere über drei Monate geführt wurde, wiesen auf eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel bei Erwachsenen asiatisch-indischer Abstammung mit Prädiabetes und Übergewicht bzw. Adipositas hin.  Die dreimonatige Intervention gilt sogar als bahnbrechend: Bei fast einem Viertel (23,3 %) der Proband*innen führte sie von Prädiabetes oder Glukoseintoleranz zu einem normalen Blutzuckerspiegel.

Bei beiden Studien verzehrten 60 Teilnehmer*innen während der Intervention 30 Minuten vor dem Frühstück, Mittag- und Abendessen jeweils 20 g Mandeln, also ca. eine kleine Handvoll. Die Forscher*innen waren von diesen Mandelstudien und der erstmalig statistisch signifikanten Reduzierung der Messwerte für Prädiabetes begeistert und bezeichneten die Umkehrung von Prädiabetes durch Ernährung als „Heiligen Gral der Medizin“. Eine bessere langfristige Blutzuckerkontrolle mithilfe von Ernährungsstrategien wie dem Verzehr von Mandeln könnte dabei helfen, das Fortschreiten von Diabetes hinauszuzögern. Nahezu 70 % der Personen mit Prädiabetes entwickeln im Laufe ihres Lebens Diabetes.

Bei beiden Studien handelte es sich um randomisierte, kontrollierte Studien, die vom Almond Board of California finanziert wurden. Die Forscher*innen stellten die Hypothese auf, dass ein Mandelsnack vor einer Hauptmahlzeit – auch bekannt als „Preloading“ – die Glukose- und Insulinschwankungen nach einer Mahlzeit und auch die allgemeine Hyperglykämie im Vergleich zur Kontrollgruppe reduzieren würde. Die Ergebnisse ergänzen die Bandbreite der Forschungen mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen darüber, wie Mandeln im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung einen gesunden Blutzucker unterstützen.

„Die Ergebnisse unserer Studien deuten darauf hin, dass Mandeln ggf. ein Hauptunterscheidungsmerkmal sein könnten, wenn es darum geht, den Blutzuckerspiegel im Rahmen einer Ernährungsstrategie zu regulieren. Sie zeigen, dass der einfache Verzehr einer kleinen Portion Mandeln vor jeder Mahlzeit die glykämische Kontrolle bei Erwachsenen asiatisch-indischer Abstammung mit Prädiabetes in Indien innerhalb von gerade einmal drei Tagen schnell und deutlich verbessern kann. Der Verzehr von 20 g Mandeln 30 Minuten vor einer oralen Glukoseaufnahme bewirkte eine deutliche Senkung des Blutzuckerspiegels und der Hormone. Das Nährwertprofil der Mandel, bestehend aus Ballaststoffen, einfach ungesättigten Fettsäuren, Zink und Magnesium, hilft bei einer besseren glykämischen Kontrolle und reduziert das Hungergefühl“, so Hauptautor Dr. Anoop Misra, Professor und Vorsitzender am Fortis-C-DOC Centre of Excellence for Diabetes, Metabolic Diseases, and Endocrinology (Neu-Delhi). „Unsere Ergebnisse liefern eine vielversprechende Ernährungsstrategie, um das Fortschreiten von Prädiabetes aufzuhalten und zu einer normalen Blutzuckerregulation zurückzukehren.“

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Seine Kolleg*innen stimmen dem zu. „Im Hinblick auf die zunehmende Prävalenz für Diabetes sind Ernährungsstrategien wie der Verzehr von Mandeln 30 Minuten vor einer Hauptmahlzeit eine gute Möglichkeit, die Blutzuckerspitze nach einer Mahlzeit zu verringern“, so Dr. Seema Gulati, Leiterin der Ernährungsforschungsgruppe der National Diabetes, Obesity and Cholesterol Foundation.

Die Langzeitstudie:

Diese dreimonatige Studie wurde mit übergewichtigen bzw. adipösen Erwachsenen asiatisch-indischer Abstammung mit Prädiabetes durchgeführt. Die Teilnehmer*innen wurden zufällig entweder der Mandel- oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Beide Gruppen erhielten eine Ernährungs- und Bewegungsberatung sowie Blutzuckermessgeräte für zu Hause, um ihren Blutzuckerspiegel zu messen, der dann gemeinsam mit Informationen über Nahrungsaufnahme und Bewegung in einem Tagebuch dokumentiert wurde.

Die Messwerte der Studie umfassten eine Reihe anthropometrischer Daten: Körpergewicht, Taillen-, Hüft- und Armumfang, Hautfalten an typischen Körperstellen sowie Schätzungen des Körperfettanteils. Zu den biochemischen Messwerten zählten u. a. Insulin, Blutzucker, Hämoglobin A1c, C-Peptid, Glucagon, Proinsulin, hochsensibles C-reaktives Protein, Tumornekrosefaktor alpha sowie Lipide.

Der dreimonatige Verzehr von 20 g Mandeln vor dem Frühstück, Mittag- und Abendessen führte erstmalig zu einer statistisch signifikanten Reduzierung von Körpergewicht, BMI, Taillenumfang und der Hautfalten im Schulter- und Hüftbereich sowie zu einer Verbesserung der Griffkraft. Ebenso zeigten sich Reduzierungen der folgenden Werte: Nüchternblutzucker, postprandiales Insulin, Hämoglobin A1c, Proinsulin, Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Very Low Density Lipoprotein. Wichtig: Es gab keine Veränderung des positiven HDL-Cholesterinspiegels, was bedeutet, dass dieses kardioprotektive Lipid aufrechterhalten werden konnte, auch wenn andere biochemische Veränderungen beobachtet wurden.

Diese deutlichen metabolischen Verbesserungen führten bei nahezu einem Viertel (23,3 %) der Teilnehmer*innen der Prädiabetes-Studie zu einer Rückkehr zu einer normalen Blutzuckerregulation. Diese Ergebnisse sind im Hinblick auf die Prävalenz für Diabetes und die besorgniserregende Quote der Weiterentwicklung von Prädiabetes zu Diabetes für die weltweite öffentliche Gesundheit bedeutsam – insbesondere für Erwachsene asiatisch-indischer Abstammung in Indien, die aufgrund ihrer höheren Tendenz zur Weiterentwicklung von Prädiabetes zu Diabetes unverhältnismäßig stark betroffen sind.

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Die Forscher*innen glauben, dass die Nährstoffe in Mandeln ggf. eine Rolle bei den gesundheitlichen Vorteilen spielen könnten, die in dieser Studie beobachtet wurden. „Die natürliche Kombination aus einfach ungesättigten Fettsäuren und löslichen Ballaststoffen könnte für die positiven metabolischen Ergebnisse verantwortlich sein“, so Dr. Misra. „Mandeln könnten zu einer Verlangsamung der Magenentleerung beintragen, was Menschen wiederum dabei helfen könnte, weniger Nahrung und weniger Kalorien aufzunehmen. Dies fördert das Gewichtsmanagement, was wichtig ist, um von Prädiabetes zurück zu einer normalen Blutzuckerregulation zu gelangen.“

Auch wenn die Ergebnisse sehr vielversprechend sind, merkten die Forscher*innen einige Einschränkungen an, z. B. die relativ geringe Anzahl an Proband*innen und der eingeschränkte Interventionszeitraum. Zudem merkten sie an, dass die Studie nur Erwachsene asiatisch-indischer Abstammung mit gut überwachtem Prädiabetes umfasste. Die Forscher*innen können dieselben Auswirkungen eines Vorab-Verzehrs von Mandeln also nicht auf Teilnehmer*innen mit Diabetes Typ 2 übertragen. Es könnte hilfreich sein, Teilnehmer*innen mit schlecht überwachtem Prädiabetes und mit Diabetes zu berücksichtigen.

Die Kurzzeitstudie:

  • Teil 1: Eintägiger oraler Glukosetoleranztest (oGTT): Zuerst wurden die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen mit je 30 Personen eingeteilt. Die erste Gruppe verzehrte eine Portion Mandeln à 20 g. Die zweite Gruppe erhielt keine Mandeln, aber bei beiden Gruppen wurde ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt.
  • Teil 2: Dreitätige Blutzuckermessung: Mithilfe eines kontinuierlich messenden Glukosesensors verglichen die Forscher*innen die glykämischen Auswirkungen des Verzehrs von 20 g Mandeln vor einer Hauptmahlzeit (Frühstück, Mittag- und Abendessen) an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei 60 Teilnehmer*innen mit den Teilnehmer*innen, die vorab keine Mandeln verzehrten.

 

Nach Beendigung der Kurzzeitstudie stellten die Forscher*innen fest, dass die Indikatoren für Hyperglykämie wie Blutzucker, Seruminsulin, Glucagon und C-Peptid (nur die Ergebnisse des oGTT) in der Mandelgruppe niedriger waren als in der Kontrollgruppe. Es gab eine Senkung des postprandialen Blutzuckerspiegels um 18,05 %, was auf eine verbesserte glykämische Reaktion bei den Teilnehmer*innen der Mandelgruppe hindeutet.

Die Ergebnisse des kontinuierlich messenden Glukosesensors zeigten bei der Mandelgruppe in den ersten 24 Stunden eine statistisch signifikante Verbesserung der Glukosevariabilität, was auf eine angemessene Glukosekontrolle hindeutet. Im Vergleich zur Kontrollgruppe senkte sich die postprandiale Hyperglykämie in der Mandelgruppe um 10,07 %. Zudem führte der Vorab-Verzehr von Mandeln im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer signifikanten Verbesserung mehrerer Indikatoren, die die tägliche glykämische Kontrolle widerspiegeln: eine niedrigere durchschnittliche 24-Stunden-Blutzuckerkonzentration, weniger Zeit über dem erhöhten Blutzuckerspiegel von 140 mg/dL, niedrigere 24-Stunden-Blutzuckerspitzen, ein niedrigerer postprandialer Blutzuckerspiegel, ein niedrigerer Mindestblutzuckerspiegel bei Nacht und eine niedrigere allgemeine Hyperglykämie.

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Zu den Einschränkungen der Kurzzeitstudie zählen der eingeschränkte Interventionszeitraum mit einer geringeren Anzahl an Proband*innen mit Prädiabetes. Außerdem können Studien mit einem Eingriff in die Ernährung bei beiden Gruppen Verhaltensveränderungen verursachen, worüber die Teilnehmer*innen während des Rekrutierungsprozesses informiert wurden. Zudem erhielten sie vor Beginn der Studie Vorschriften bezüglich der Ernährung. Um die Auswirkungen des Vorab-Verzehrs von Mandeln auf die gleichen Messwerte bei anderen Ethnien sowie Proband*innen mit Diabetes und Normalgewicht für umfassendere Empfehlungen zu erforschen, sind weitere Untersuchungen notwendig.

In beiden Studien stellten Dr. Misra und seine Kolleg*innen fest, dass die Teilnehmer*innen, die drei Monate lang 30 Minuten vor einer Mahlzeit 20 g Mandeln verzehrten, im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante Verbesserungen der glykämischen Kontrolle aufwiesen. Mandeln können Teil einer nährstoffreichen Ernährung sein, die das Potenzial zur Rückkehr von Prädiabetes zur normalen Blutzuckerregulation bei einigen Menschen asiatisch-indischer Abstammung bietet und so möglicherweise die Weiterentwicklung zu Diabetes bei Menschen mit Prädiabetes verhindert oder hinauszögert.

Eine Portion Mandeln (30 g) liefert 4 g Ballaststoffe (14 % des täglichen Bedarfs) und 15 essenzielle Nährstoffe, darunter 81 mg Magnesium (20 % des täglichen Bedarfs), 220 mg Kalium (11 % des täglichen Bedarfs) und 7,7 mg Vitamin E (60 % des täglichen Bedarfs), was sie zu einem idealen nährstoffreichen Snack für Menschen mit beeinträchtigter Glukosetoleranz oder Diabetes Typ 2 macht.

[1] Gulati, S., Misra, A., Tiwari, R., Sharma, M., Pandey, R. M., Upadhyay, A. D., & Sati, H. C. (2023). Beneficial effects of premeal almond load on glucose profile on oral glucose tolerance and continuous glucose monitoring: randomized crossover trials in Asian Indians with prediabetes. European Journal of Clinical Nutrition. https://doi.org/10.1038/s41430-023-01263-1

[2] Gulati, S., Misra, A., Tiwari, R., Sharma, M., Pandey, R. M., Upadhyay, A. D., & Sati, H. C. (In press 2023). Premeal almond load decreases postprandial glycaemia, adiposity and reversed prediabetes to normoglycemia: a randomized controlled trial. Clinical Nutrition ESPEN, 54, 12-22. https://doi.org/10.1016/j.clnesp.2022.12.028