Holger Bernert

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(hob) Das Arbeitsmodell der Inklusion kennt nur Gewinner. Einer von ihnen ist Jan Vahnenbruck. Der 27-Jährige arbeitet als Logistikfachkraft und Auslieferungsfahrer bei der Frank Schwarz Gastro Group auf dem Duisburger Großmarkt. Nach jahrelanger Suche hat der junge Mann mit Handicap endlich seinen Traumjob gefunden. Er ist einer von insgesamt acht Menschen mit Behinderungen, die beim führenden Cateringunternehmen an Rhein und Ruhr einen inklusiven Arbeitsplatz angeboten bekommen haben.

Dabei sah der Berufsweg für Jan erst gar nicht so optimal aus. Mit Fachoberschulreife absolvierte der junge Mann eine überbetriebliche Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Doch trotz abgeschlossener Berufsausbildung war es für den Duisburger in der Vergangenheit sehr schwer, eine geeignete Arbeitsstelle zu finden. „Aufgrund meines Handicaps können meine Hände nicht sofort das umsetzen, was meine Augen erfassen. Es kommt zu einer gewissen Verzögerung“, spricht Jan Vahnenbruck ganz offen über seine Behinderung.

Seit 2014 war die Arbeitssuche für ihn ein Spießrutenlaufen. „Ich war drei Jahre bei einer Zeitarbeitsfirma mit ständig wechselnden Arbeitsorten, nahm an verschiedenen Maßnahmen der Arbeitsagentur teil und absolvierte Bewerbungstrainings. Irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr und wollte unbedingt eine Festanstellung.“ Im September letzten Jahres bewarb er sich aufgrund eines Tipps bei der FSGG auf dem Duisburger Großmarkt.

Nach einem erfolgreichen Praktikum bekam Jan eine inklusive Arbeitsstelle im Bereich Foodlogistik und als Betriebshelfer angeboten, da er trotz Behinderung eine gültige Fahrerlaubnis besitzt. Zu seinen Einsatzgebieten zählen neben Küche und Lager auch der Fuhrpark. „Ich versorge jeden Vormittag nach einem festgelegten Streckenplan Schulen und Kindertagesstätten in der Region mit leckerem Mittagessen.“ Mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe hat Jan nun endlich seine berufliche Erfüllung gefunden: „Mir macht das alles sehr viel Spaß. Ich freue mich jeden Morgen darauf, dass ich hierher zur Arbeit kommen darf.“

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„Auf Jan können wir uns in jeder Situation hundertprozentig verlassen.“
Roger Achterath, FSGG-Küchendirektor

Für die FSGG ist die Integration von Menschen mit Behinderungen in den betrieblichen Alltag kein karitativer Akt. „Diese Menschen haben das Recht auf Teilhabe“, sagt Roger Achterath als verantwortlicher FSGG-Küchendirektor. „Wir nutzen in Zeiten des Fachkräftemangels dieses Potenzial gerne. Auf Jan können wir uns jederzeit hundertprozentig verlassen.“ Und sein Kollege Angelo Vocale fügt hinzu: „Auch Menschen mit Behinderungen verfügen über fachliche Qualifikationen, wie uns Jan Vahnenbruck zeigt. Hinzu kommen jede Menge Herzblut, Zielstrebigkeit und Engagement.“

Ohne die Unterstützung durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) wäre die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen jedoch nur sehr schwer umsetzbar. „Für die Kosten der Teilhabe können verschiedene öffentliche Töpfe in Anspruch genommen werden. Die Fördermöglichkeiten sind sehr individuell“, fügt Frank Schwarz an. „Auch die Anforderungen an den jeweiligen Arbeitsplatz sind sehr unterschiedlich. Ein sehbehinderter Arbeitnehmer hat andere Bedürfnisse als ein hörgeschädigter oder psychisch kranker Mensch.“ Gleichzeitig appelliert der FSGG-Geschäftsführer an seine Kolleginnen und Kollegen im Gastgewerbe, inklusive Arbeitsplätze zu schaffen. „Es gibt bei betrieblicher Eignung auf jeden Fall staatliche Unterstützungsleistungen zur Teilhabe. Das LVR-Expertenteam berät jedes interessierte Unternehmen individuell.“

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