Das Münchner Oktoberfest steht traditionell für Bier, Blasmusik und bayerische Gemütlichkeit. Doch neben den klassischen Maßkrügen hat sich in den letzten Jahren auch der Konsum von Champagner als fester Bestandteil des Festes etabliert – besonders in den exklusiveren Zelten wie Kufflers Weinzelt. Doch eine besondere Champagner-Show, die in den sozialen Medien viral ging, sorgt derzeit für Aufsehen.
Die Nebukadnezar-Flasche stammt von der renommierten Marke Veuve Clicquot und kostet auf der Wiesn stolze 5500 Euro. Während online dieselbe Flasche bereits für rund 2500 Euro erhältlich ist, zahlen die jungen Wohlhabenden auf dem Oktoberfest also fast das Doppelte, um sich mit dieser spektakulären Aktion von der Masse abzuheben.
Junge Wohlhabende als Hauptakteure
Die Champagner-Aktion wird wahrscheinlich vor allem von einer jungen, wohlhabenden Generation getragen, die ihre Präsenz auf den sozialen Medien liebt. Für viele dieser Gäste scheint es weniger um den eigentlichen Wert des Champagners zu gehen, sondern vielmehr um den Moment des Spektakels, der auf Instagram und Co. festgehalten und geteilt wird. Das Kopf-an-Kopf-Rennen um den luxuriösesten und ausgefallensten Auftritt ist dabei allgegenwärtig.
Dieses Verhalten wird von älteren Generationen oft mit einem Schmunzeln betrachtet, während es unter Gleichaltrigen eher bewundernd geteilt und kommentiert wird. Doch auch in den sozialen Medien regt sich Kritik: „Dekadenz in ihrer reinsten Form“ und „Wenn die Getränke teurer sind als der Inhalt der Party“ lauten einige der Kommentare unter dem viralen Video.
Gerards-Selection: Wertschätzung statt Verschwendung
Für viele Champagnerliebhaber, insbesondere kleinere Champagnerhändler wie Gerards-Selection.de, ist diese Art des Konsums schwer nachvollziehbar. Der badische Online-Händler, bekannt für seine erlesene Auswahl an Winzerchampagnern, die sich durch Handwerkskunst und Tradition auszeichnen, sieht solche Aktionen mit gemischten Gefühlen. „Champagner ist ein Produkt, das mit viel Sorgfalt hergestellt wird und für den bewussten Genuss gedacht ist, nicht als Teil einer Show“, so der Händler.
Gerards-Selection.de legt seinen Fokus auf Winzer, die Champagner mit Charakter und Liebe zum Detail produzieren – ein deutlicher Kontrast zu den massiven Flaschen, die auf dem Oktoberfest als Prestigeobjekte dienen.
Ein neues Phänomen?
Während Champagner auf der Wiesn durchaus seine Daseinsberechtigung hat, bleibt die Frage, inwieweit der exzessive Konsum durch die jüngere Generation ein Ausdruck von Wohlstand oder doch eher von einem jugendlichen Drang nach Aufmerksamkeit ist. Die Flasche im Video mag zwar teuer sein, doch viele sehen darin eher eine Form der oberflächlichen Prahlerei, bei der es darum geht, das eigene Image in den sozialen Medien zu pushen.
Dennoch bleibt das Oktoberfest für viele ein Fest, das Tradition und Moderne auf seine eigene Weise verbindet. Und so wird es weiterhin jene geben, die ihren Reichtum auf glamouröse Weise zur Schau stellen, während andere eher mit einem Bier in der Hand das Fest in vollen Zügen genießen – ohne Champagnerfontänen, aber mit genauso viel Freude.