Prof. Bernd Raffelhüschen vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg ging der Frage nach wie es um die Altersvorsorge der deutschen Bevölkerung bestellt ist. In Auftrag gegeben wurde die Studie „Vorsorgeatlas Deutschland“ von Union Investment. Kernergebnis der Studie ist, dass der Lebensstandard allein durch die gesetzliche Rentenversicherung im Alter nicht gehalten werden kann.

Rentenniveau von 43 Prozent reicht im Alter nicht aus

Um den Lebensstandard im Alter halten zu können, sind laut den Experten der Universität Freiburg 60 Prozent des letzten Bruttoeinkommens nötig. Aufgrund des Altersvermögensergänzungsgesetz (2001) und des RV-Nachhaltigkeitsgesetzes (2004) wird das Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung bis 2030 um rund 20 Prozent sinken. Das Mindestsicherungsniveau liegt bis zum Jahr 2020 bei 46 Prozent und bis zum Jahr 2030 bei 43 Prozent.

Private Altersvorsorge ist unerlässlich

16,6 Millionen Menschen, die zusätzlich privat vorsorgen, können im Schnitt ihre Rentenlücke schließen. Aus der gesetzlichen Rentenversicherung und der staatlich geförderten Rente bekommen sie zirka 59,9 Prozent ihres letzten Bruttogehalts. Damit liegen sie an der Grenze, die die Forscher gezogen haben. Dies gilt vornehmlich für Personen mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.500 Euro im Monat. Diese Personengruppe nutzen die Riester Rente am meistens als Altersvorsorge. Die Experten raten Menschen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von über 1.500 Euro weitere Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Die Riester Rente als Altersvorsorgeform funktioniert

Die Studie „Vorsorgeatlas Deutschland“ zeigt, dass das Konzept der Riester Rente sozialpolitisch funktioniert und besonders für Personen mit einem niedrigen und mittleren Einkommen attraktiv ist. Laut Verbrauchermagazinen und dem Fachportal www.riester-rente-vergleich.net lohnt sich die Riester Rente aber nur, wenn ein gutes Angebot gefunden wird. Die Riester Rente kann viel attraktiver sein als vergleichbare Altersvorsorgeprodukte, wenn auf die Abschluss- und Verwaltungskosten geachtet werden.  Laut den Experten sind auch Riester-Fondssparpläne sehr zu empfehlen, da sie leicht verständlich sind und auch in der Niedrigzinsphase ordentliche Renditen erwirtschaften.

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Riester Rente in den östlichen Bundesländern weit verbreitet

In den östlichen Bundesländern wird häufig mit der staatlich geförderten Riester Rente für das Alter vorgesorgt. Im Süden Deutschlands ist aufgrund der Industriestruktur die betriebliche Altersvorsorge weit verbreitet. Auch bei den Auszahlungen aus dem jeweiligen Vorsorgeweg besteht ein Unterschied. Aufgrund der regionalen Einkommensunterschiede besteht ein Süd-Nord bzw. West-Ost-Gefälle.

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