Mehrere Faktoren erhöhen das Risiko

Shisha-Kohleanzünder - eine neue Brandgefahr im Jugendzimmer

Die hohen Temperaturen von Kohleanzündern sollten nicht unterschätzt werden.

Kiel, November 2021

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) stellt vermehrt Brände durch Shisha-Kohleanzünder fest. Dabei sind häufig Jugendzimmer betroffen. “Wir haben es mit einem Lifestyle-Produkt zu tun, von dem ein besonderes Brandrisiko ausgeht”, sagt IFS-Chef Hans-Hermann Drews.

Zum Rauchen einer Wasserpfeife oder Shisha benötigt man glühende Kohle, und um die Kohle zum Glühen zu bringen, ist der Anzünder notwendig. Die Geräte gibt es kostengünstig im Onlinehandel und auch in manchen Supermärkten. Sie sind in flacher Bauweise erhältlich, die im Wesentlichen aus einer Bodenplatte mit elektrischer Heizspirale besteht, oder in einer höheren Bauform.

Die Kohleanzünder erreichen Temperaturen, durch die Textilien und andere Materialien in Brand gesetzt werden können. In einem vom IFS untersuchten Fall hatte ein Jugendlicher seinen Kohleanzünder aus Versehen eingeschaltet und dann unter das Bett geschoben. In einem anderen Fall wurde ein Kohleanzünder, der an der offenen Balkontür stand, umgestoßen und verursachte dabei ebenfalls ein Feuer.

Das IFS sieht mehrere Faktoren, die zu dem Brandrisiko beitragen: So sind die Kohleanzünder oft nicht sehr hochwertig, haben keinen sicheren Stand und lassen sich leicht unbeabsichtigt einschalten, etwa wenn sie umkippen. Zudem ist die Hauptzielgruppe jung und unerfahren im Umgang mit Alltagsrisiken. Hinzu kommt auch, dass der Gerätetyp im Jugendzimmer schwer sicher unterzubringen ist. “Auf dem Schreibtisch, neben dem Bett, im Bücherregal – für ein Gerät, das betriebsbedingt starke Hitze entwickelt, ist all das keine gute Wahl”, mahnt Drews.

Um Brandausbrüchen vorzubeugen, sollte für den Kohleanzünder ein fester Platz auf feuerfestem Untergrund und mit Abstand zu brennbaren Stoffen gefunden werden. Zudem sollte der Netzstecker gezogen werden, wenn das Gerät nicht genutzt wird.

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Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Kontakt
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
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