Kostenreduktion und Qualitätssteigerung im Gesundheitswesen im Fokus der Innovationstour „Aufbruch Bayern“ des bayerischen Wirtschafts- und des Wissenschaftsministeriums – Erste Abschätzungen aus ausgewählten Spitzencluster-Projekten versprechen Kosteneinsparungen von 7,5 Mrd. Euro alleine in Deutschland – Internationale Spitzenstellung durch Neugründungen, Patentanmeldungen und Auszeichnungen belegbar
ERLANGEN – Ab dem 19. April 2012 machte die Innovationstour „Aufbruch Bayern“ Station im Zentrum des Medical Valley EMN. Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch und Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel begrüßten gemeinsam mit dem Clustermanagement des Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) Medizinexperten und Bürger zu einer Podiumsdiskussion im Universitätsklinikum Erlangen. Im Mittelpunkt stand der Beitrag des zum Spitzencluster ernannten Medical Valley EMN, Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu entwickeln. „Die Teamplayer im Medical Valley EMN zeigen mit ihrem nationalen Spitzencluster beispielhaft, welche Erfolge durch Kooperation und Vernetzung möglich werden“, betonte Dr. Heubisch. Die Clusterpartner des Medical Valley EMN entwickeln solche Produkte, Dienstleistungen und Lösungen, die einen Beitrag dazu leisten, die Effektivität und Effizienz der Gesundheitsversorgung deutlich zu steigern.
Einsparungen von 7,5 Mrd. Euro pro Jahr durch moderne Medizintechnik
Die steigende Lebenserwartung, rückläufige Geburtenzahlen und die kontinuierlich verbesserte medizinische Versorgung werden in den kommenden Jahren die Altersstruktur verändern: Schätzungen zufolge wird in 20 Jahren fast jeder dritte Deutsche über 65 Jahre alt sein. Die Folge: Der Bedarf an innovativen diagnostischen und therapeutischen Verfahren steigt. „Die Clusterpartner im Medical Valley EMN wollen die Qualität der Gesundheitsversorgung durch innovative Medizintechnik steigern und dabei zunehmend auch die Wirtschaftlichkeit und Bezahlbarkeit moderner medizinischer Versorgung in den Fokus stellen“, so Prof. Dr.-Ing. Erich R. Reinhardt, Vereinsvorsitzender des Medical Valley EMN e. V. Die gemeinsame Strategie zeigt Wirkung: Eine erste gesundheitsökonomische Abschätzung ausgewählter Projekte verdeutlicht, dass die aktuellen Forschungs- und Entwicklungsansätze des Spitzen-clusters eine Verringerung der Gesundheitsausgaben von insgesamt mehr als 7,5 Mrd. Euro pro Jahr alleine in Deutschland ermöglichen. Gleichzeitig sorgen die Innovationen aus dem Cluster dafür, dass trotz Kostenersparnis die gewohnte Qualität der Gesundheitsversorgung erhalten bleibt oder sogar verbessert wird. Die in den Projekten entwickelten Technologien helfen beispielsweise die Verweildauer im Krankenhaus zu verkürzen und die Wiedereinweisungsrate zu senken. Außerdem soll eine möglichst frühe Erkennung von Krankheiten ziel-gerichtetere Therapien ermöglichen oder Medikationsfehler vermeiden. Dies lobte auch Dr. Heubisch: „So kann Fortschritt gelingen – zielgerichtet, effizient und letztlich zum Wohle der Patienten.“
Zahlreiche Patentanmeldungen und Neugründungen
Die Clusterpartner im Medical Valley EMN sind eng miteinander vernetzt. Ausdruck dafür ist die hohe Innovationskraft im Spitzencluster. Nirgendwo anders in Deutschland werden mehr Patente im Bereich Medizintechnik angemeldet als im Medical Valley EMN. Alleine aus den Spitzencluster-Projekten gingen innerhalb der letzten zwei Jahre mehr als 20 Patentanmeldungen hervor. In der Patentklasse „Diagnostik, Chirurgie, Identifizierung“ stammen sogar 41 Prozent aller Patent-Erstanmeldungen Deutschlands aus der Metropolregion.
Seit Start des Spitzenclusters gab es alleine im Innovationszentrum Medical Valley Center fünf Neugründungen im Bereich der Medizintechnik. Bei der letzten Runde des renommierten Business Plan-Wettbewerbs des netzwerks nordbayern waren sechs von zehn Gewinnern aus der Medizintechnik-Branche. Verschiedene Programme unterstützen gezielt junge Forscher und Entwickler bei der Umsetzung ihrer Ideen in wettbewerbsfähige Produkte. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie unterstützt über Fördermaßnahmen zudem die Clusterentwicklung nachhaltig.
Gütesiegel im internationalen Wettbewerb
Mit rund 180 dedizierten Medizintechnik-Unternehmen, über 65 Krankenhäusern, über 20 außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie mehr als 80 einschlägigen Lehrstühlen und Professuren an Universitäten und Fachhochschulen ist das Medical Valley EMN nach Prof. Reinhardt „ein ideales Umfeld für die Entwicklung von international erfolgreichen Medizintechnikprodukten“. Die Vernetzung erfolgt dabei in alle Richtungen und auf sämtlichen Ebenen. Dass der Cluster auf dem richtigen Weg ist, belegen exzellente Bewertungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben, zum Beispiel bei der Initiative „Kompetenznetze Deutschlands“ des Bundeswirtschaftsministeriums oder die Würdigung bei dem EU-Benchmarking im Rahmen der „Nordic-German-Polish Cluster Excellence Initiative“ im vergangenen Jahr.
Die enge Vernetzung und die internationale Ausrichtung würdigte auch der bayerische Wissenschaftsminister Dr. Heubisch: „Forscher, Entwickler und Produzenten aus den verschiedenen medizinischen und technischen Disziplinen arbeiten hier eng zusammen und entwickeln ihr Medical Valley EMN zu einem international beachteten Forum für Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft. Hier hat man die weltweiten Zusammenhänge im Blick und setzt gleichzeitig konsequent auf räumliche Nähe und regionale Verwurzelung.“
Kontakt:
Medical Valley EMN e. V.
Leiterin Clustermarketing und Development,
Mitglied der Geschäftsleitung
Dr. Anja Forster
Henkestraße 91
91052 Erlangen