Natürliche Alterungsprozesse verlangsamen

Dieselkraftstoff und Heizöl

Ablagerungen in Heizölpumpe nach rund 400 Stunden Betriebszeit mit Bioheizöl (Heizöl mit 10 % FAME).

Dieselkraftstoff und Heizöl, die chemisch betrachtet zur Gruppe der Mitteldestillate zählen, unterliegen im Laufe der Lagerung einer natürlichen Alterung. Durch die Beimischung von alternativen und biogenen flüssigen Kraftstoffen zu mineralölstämmigen Mitteldestillaten können sich die Alterungsprozesse verstärken. Zum Beispiel begünstigt Fettsäuremethylester aus regenerativen Rohstoffen die verstärkte Bildung von Sedimenten und Säuren sowie die Oxidation. Die Ursachen der Sedimentbildung konnten bisher nicht vollständig aufgeschlüsselt werden. Werden Kraftstoffe aus unterschiedlichen fossilen und alternativen Rohstoffquellen hergestellt, kommt es zu Mischungseffekten, welche bisher nicht ausreichend untersucht wurden. Zudem können Wechselwirkungen zwischen Kraftstoffen und neuen Werkstoffen sowie konstruktive Veränderungen von Bauteilen in Heizgeräten und Motoren zusätzliche Herausforderungen schaffen, wie das Verblocken von Düsen, Pumpen, Filtern, Injektoren und Vorwärmer.

Die OWI Oel-Waerme-Institut gGmbH und das ITMC Institut für Technische und Makromolekulare Chemie der RWTH Aachen untersuchen daher die Mechanismen der Sedimentbildung anhand von Bioheizölen nach DIN SPEC 51603-6. Das Forschungsprojekt soll aufdecken, unter welchen Rahmenbedingungen solche betriebsstörenden Sedimente entstehen, und welche Stoffgruppen an ihrer Bildung beteiligt sind. Aus diesem Wissen lassen sich neue Methoden für die Herstellung und Analyse von Heizölen erarbeiten und neue Additivprodukte ableiten. Die Untersuchungsergebnisse sind auf Dieselkraftstoffe übertragbar, da in den jeweiligen Anwendungen brennstoffseitig sehr ähnliche Herausforderungen auftreten. Von besonderer Relevanz sind die Ergebnisse für die Mineralöl-, Biokraftstoff-, Rohstoff- und Additivindustrie bis hin zu den Firmen, die Mitteldestillate in ihren Anwendungen benutzen (Automobilindustrie, Bauteilhersteller, Analysenlabore).

Das IGF-Vorhaben 18951 N der Forschungsvereinigung Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. – DGMK, Überseering 40, 22297 Hamburg wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

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Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.owi-aachen.de

Das OWI ist eine unabhängige und gemeinnützige Forschungseinrichtung. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Forschung forscht und entwickelt das OWI Konzepte und Technologien auf den Gebieten der energieeffizienten Nutzung flüssiger konventioneller und alternativer Brenn- und Kraftstoffe sowie innovativer Effizienztechnologien. Das Ziel sind technisch ausgereifte, treibhausgas- und emissionsarme Lösungen für die Wärmeerzeugung und Mobilität von Morgen. Das OWI ist ein An-Institut der RWTH Aachen und versteht sich als Mittler zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Im Rahmen des Technologietransfers bearbeitet das OWI sowohl aus öffentlichen Fördermitteln finanzierte Projekte als auch industrielle Forschungsaufträge. Zu den Kunden gehören beispielsweise Hersteller von Haushaltsheizungen, Unternehmen der Automobilzulieferindustrie, der Mineralölwirtschaft und der Thermoprozesstechnik.

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