Sven Benson

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Das Perpetuum mobile – wie es Aufsehen erregte und nun mit Hilfe moderner 3D Architektur-Visualisierung  erneut zum Leben erweckt wird.

Seit 1712 reiste Orffyreus durch das sächsische Land und stellte seine eigens gebastelten Perpetua mobilia auf Märkten und öffentlichen Vorführungen zur Schau. Der Ruf seiner Maschinen gelangte bis in hohe Kreise, und der für Wissenschaft begeisterte Landgraf Karl von Hessen-Kassel orderte Orffyreus an seinen Hof, bot ihm auf Schloss Weißenstein Unterkunft und ermutigte ihn, seine Arbeit weiterzuführen. Kurze Zeit später hatte der gewiefte sächsische Tausendsassa ein besseres, größeres Perpetuum mobile konstruiert, welches er in einer auf Kosten des Landgrafen gedruckten Broschüre allen „Potentaten, hohen Häuptern, Regenten und Ständen der Welt“ zur Anschaffung empfahl. Dem Leser wird garantiert, dass das Perpetuum mobile in einem verschlossenen und versiegelten Raum auf Schloss Weißenstein wochenlang ununterbrochen lief. Der „Erfinder“ bot demjenigen eine große Summe Belohnung, der ihn der Unredlichkeit überführen könne. Ein großes Wort. Der Landgraf ernannte seinen Hofmechanikus zum Kommerzienrat und schenkte ihm ein Landgut zu Karlshafen, damit er sein Perpetuum mobile so vervollkommne, dass es den Menschen dienstbar gemacht werden könne.

Erst nach dem Tode Beßlers lüftete sich das Geheimnis um seinen „Immerbeweger“. Durch Wellen und „sophistische Strickzüge“ war die Maschine unauffällig mit einem Nebenraum verbunden, von wo aus sie von der Frau des Betrügers, seinem Bruder und einer Dienstmagd (die beiden letzteren um je zwei Groschen Stundenlohn) abwechselnd in Bewegung gehalten wurde. Mit der Zahl der „Perpetuomobilisten“ mehrten sich die Stimmen derer, die erkannt hatten, dass sich, wie schon von Leonardo da Vinci formuliert und später von Isaac Newton mathematisch bewiesen, „ohne Kraft nichts bewegt“.

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Die Technik dieses Perpetuum mobile und vieler weiterer aus dieser Zeit, sollen nun mit Hilfe der 3D Visualisierung  wieder zum Leben erweckt werden. Mit der entsprechender Software können längst vergessene Bauten, Objekte und Gegenstände ohne großen Aufwand rekonstruiert und einem großem Publikum zugänglich gemacht werden.