Haftungsprivileg für Kinder – Autofahrer müssen aufpassen: Fuß vom Gas

Damit der Weg in die Schule nicht ins Krankenhaus führt

Wer sich sicher im Straßenverkehr bewegen will, muss aufpassen und vorausschauend denken. Foto: HUK

Die großen Ferien sind vorbei. Die Schule beginnt: Zig-tausende von Schülern machen sich täglich auf den Schulweg und der birgt Risiken: Fast 22.000 Kinder waren im vergangenen Jahr in Verkehrsunfälle verwickelt. Besonders häufig verunglücken Kinder am frühen Morgen, zwischen 7 und 8 Uhr, sowie ab Mittag, wenn die Schule aus ist. Der Weg zur Schule sollte also nicht der kürzeste, sondern der sicherste sein. Ein kleiner Umweg kann sich lohnen, wenn dafür Ampeln oder Schülerlotsen das Überqueren der Straße sicher machen.

Die HUK-COBURG Versicherungsgruppe rät Eltern von ABC-Schützen, die Route zusammen mit ihren Kindern zu planen und mehrfach abzulaufen. Außerdem sollten die Übungsläufe möglichst zu Zeiten stattfinden, zu denen auch der Nachwuchs auf dem Weg in die Schule sein wird. Zudem sollten Eltern beim Üben Wert darauf legen, dass ein Kind am Bordstein stehen bleibt, Blickkontakt zum Fahrer eines Fahrzeugs sucht und die eigene Absicht deutlich macht, bevor es die Straße wirklich überquert.

Doch der Gesetzgeber weiß, dass Kinder trotz aller Vorsichtsmaßnahmen oftmals überfordert sind, wenn sie die Gefahren im motorisierten Straßenverkehr erkennen sollen. Dies gilt besonders für die Einschätzung von Geschwindigkeiten und Entfernungen. Darum haften Kinder für Schäden, die sie einem Dritten bei einem Verkehrsunfall fahrlässig zufügen, erst ab ihrem zehnten Geburtstag.

Autofahrer, die in einen Unfall mit einem nicht-deliktsfähigen Kind verwickelt werden, haften also unabhängig von der Schuldfrage. Ob ältere Kinder über zehn Jahren tatsächlich für einen Unfall und seine Folgen einstehen müssen, hängt von ihrer allgemeinen Einsichtsfähigkeit ab – ob sie also die eigene Verantwortung und die Konsequenzen ihrer Handlungen generell richtig einschätzen können. Die Praxis zeigt, dass viele Kinder über zehn Jahren dazu durchaus in der Lage sind. Gleichzeitig kommt es aber auch noch auf das individuelle Verschulden in der konkreten Situation an und auf die Frage, ob von einem Kind dieses Alters korrektes Verhalten überhaupt erwartet werden konnte.

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Durch die Haftungsprivilegierung von Kindern unter zehn Jahren müssen Autofahrer zudem stets damit rechnen, dass Kinder sich im Straßenverkehr nicht regelkonform verhalten. Wer Kinder sieht, muss vorsichtig fahren: Also beide Straßenseiten im Auge behalten und so fahren, dass man jederzeit bremsen kann. Dies gilt in besonderem Maße in verkehrsberuhigten Zonen sowie vor Kindergärten und Schulen.

Die HUK-COBURG Versicherungsgruppe
Mit über zehn Millionen Kunden ist die HUK-COBURG der große Versicherer für private Haushalte mit traditionell preisgünstigen Angeboten von der Kfz-Versicherung über Haftpflicht-, Unfall-, Sach- und Rechtsschutzversicherung bis hin zur privaten Kranken-, der Lebens- sowie der privaten Rentenversicherung. Mit Beitragseinnahmen 2013 von knapp 6 Mrd. Euro zählt sie zu den 10 größten deutschen Versicherungsgruppen. Traditioneller Schwerpunkt ist die Kfz-Versicherung: Mit über zehn Millionen versicherten Fahrzeugen ist sie der größte deutsche Autoversicherer. In der privaten Haftpflicht- sowie in der Hausratversicherung belegt sie Platz zwei. Die HUK-COBURG mit Sitz in Coburg beschäftigte Ende 2013 insgesamt knapp 9.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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