Bollwerk oder Boomerang? Die US-Zollpolitik 2025 als Herausforderung für Europas Rohstoffversorgung
Europa steht im Jahr 2025 an einem Scheideweg. Während die USA ihre Zollpolitik auf strategische Rohstoffe neu ausrichten, kämpfen europäische Staaten – insbesondere in der DACH-Region – mit einer alarmierenden Importabhängigkeit von kritischen Materialien. Seltene Erden, Lithium, Kupfer, Nickel, Graphit & Co. bilden das Rückgrat moderner Technologien, doch ihre Versorgung gerät zunehmend zum geopolitischen Pokerspiel. Wie reagiert Europa, wenn Washington mit Zöllen und Abkommen den Ton angibt? Und sind Trumps “Zollhammer” und die aktuellen US-Strategien Bollwerk für die eigene Industrie – oder ein Boomerang für den Welthandel?
US-Zollpolitik 2025: Fokus auf strategische Rohstoffe und Europas Interessen
Die Vereinigten Staaten haben ihre Handelspolitik in den vergangenen Jahren klar auf wirtschaftliche Sicherheit und kritische Rohstoffe ausgerichtet. Nachdem bereits in der ersten Ära Trump umfangreiche Strafzölle eingeführt wurden, hält auch 2025 die Tendenz an, Handelshemmnisse als Hebel einzusetzen. Für die strategisch wichtigen Mineralien – von Lithium über Seltene Erden bis Graphit – bedeutet das: Washington will Abhängigkeiten reduzieren und Lieferketten auf “befreundete” Länder umlenken. US-Präsident Joe Biden propagierte das Konzept des “Friendshoring” – die Bevorzugung verlässlicher Partner beim Rohstoffbezug. So strebte die US-Regierung Handelsabkommen an, die Zugang zu Ressourcen sichern, etwa über den Minerals Security Partnership mit der EU und anderen Verbündeten. Auch direkte Anreize spielten eine Rolle: Das Inflation Reduction Act (IRA) koppelte Steuervergünstigungen für Elektroautos an den Einsatz von in den USA oder Partnerländern geförderten Rohstoffen.
Für Europa ist diese Entwicklung zweischneidig. Einerseits teilen EU-Staaten das Interesse, Chinas Dominanz bei kritischen Rohstoffen zu verringern. Andererseits drohen EU-Firmen, vom US-Markt benachteiligt zu werden, solange kein eigenes Abkommen vorliegt. Tatsächlich verhandeln Brüssel und Washington seit 2023 über ein Critical Minerals Agreement, damit in Europa verarbeitete Mineralien für US-E-Auto-Prämien anerkannt werden. Doch ein Abschluss ließ auf sich warten – im April 2024 war ein Deal “nicht in Sicht”. Stattdessen verkündeten beide Seiten zunächst lediglich, verstärkt Allianzen mit ressourcenreichen Staaten wie Namibia oder Kasachstan zu schmieden. Europa drängte auf eine schnelle Einigung, um wettbewerbsfähig zu bleiben, denn US-Zölle und -Subventionen drohen europäische Exporte ins Hintertreffen zu bringen. So gelten weiterhin amerikanische Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, die auch europäischen Herstellern Kosten aufbürden. Ebenso sind viele Hightech-Komponenten und Metalle aus China bei der Einfuhr in die USA mit Strafabgaben belegt – eine Folge des anhaltenden Handelsstreits. Europas Interesse liegt klar an offenen Märkten und fairen Bedingungen, da die eigene Industrie auf reibungslose Rohstoffzuflüsse angewiesen ist.
Juristische Einordnung: WTO-Regeln, Abkommen und EU-Zollrecht unter Druck
Die zugespitzte US-Zollpolitik wirft heikle, rechtliche Fragen auf. Nach den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) sind einseitige Strafzölle nur in engen Grenzen zulässig – etwa bei nachgewiesenem Dumping oder ernsthaften Sicherheitsgefährdungen. Viele von Trumps Maßnahmen strapazierten diese Grenzen oder ignorierten sie offen. Dr. Thomas Schulte, Rechtsanwalt, betont: “Zölle sind […] ein machtvolles rechtliches Instrument im internationalen Konflikt”, doch deren Missbrauch untergräbt das Regelwerk. Tatsächlich sprechen WTO-Beobachter von einem “Erosionseffekt”: Wenn große Spieler wie die USA WTO-Urteile ignorieren, gerät das multilaterale Handelssystem ins Wanken. So geschehen bei Trumps China-Zöllen: Ein WTO-Streitbeilegungsgremium stellte 2020 fest, dass die US-Section-301-Zölle gegen China gegen das Meistbegünstigungsprinzip verstoßen. Washington legte Einspruch ein und blockierte die Berufungsinstanz – de facto blieb das Urteil folgenlos, und die Zölle bestehen fort.
Europa sieht sich dadurch vor ein Dilemma gestellt: Prinzipiell könnte die EU mit Gegenzöllen reagieren, benötigt dafür aber entweder WTO-Grünes Licht oder muss zu außergewöhnlichen Maßnahmen greifen. Schon 2018, nach den US-Metallzöllen, verhängte Brüssel Gegenabgaben auf US-Produkte (wie Whiskey oder Motorräder). Diese wurden später im Rahmen eines Transatlantik-Truce ausgesetzt. Als die USA im März 2025 jedoch die Stahlzölle wieder verschärften, kündigte die EU-Kommission an, ihre früheren Gegenzölle in Kraft zu setzen und erstellte neue Produktlisten als Vorbereitung. Gleichzeitig blieb Brüssel gesprächsbereit und setzte die Umsetzung der neuen Zölle zunächst bis Juli 2025 aus – ein Balanceakt zwischen Entschlossenheit und Deeskalation.
Auf bilateraler Ebene umgeht die US-Administration teils das WTO-Feld: So schloss sie bereits 2023 separate Abkommen mit Ländern wie Japan, um im Mineralienhandel zu kooperieren – Abkommen, die keinem klassischen Freihandelsvertrag entsprechen, aber punktuell Zölle abbauen und Standards angleichen. Solche Selektiv-Deals könnten zum Modell werden. Die EU selbst wiederum hat Ende 2022 Instrumente gegen wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen geschaffen (Anti-Coercion Instrument), um notfalls außerhalb der WTO rasch kontern zu können. Juristisch kritisch bleibt: Wenn jeder Akteur seine eigene Regelinterpretation durchsetzt (etwa die USA mit Sicherheitsklauseln nach Section 232 des US-Rechts, um Zölle zu rechtfertigen), droht ein Systembruch. Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte stimmt der jüngsten Warnung der WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala mahnend zu, dass ein stabiler, regelbasierter Welthandel der einzige Weg zu dauerhaftem Wohlstand ist. Europa fühlt sich an diesen Auftrag gebunden – muss aber Wege finden, Recht und Realpolitik in Einklang zu bringen.
USA und China: Zwischen Annäherung und Rohstoff-Rivalität – Auswirkungen auf Europa
Das Verhältnis USA-China prägt entscheidend die Rohstoffpolitik 2025. Nach jahrelangen Eskalationen im Handelskrieg (inklusive Strafzöllen auf hunderte Milliarden Dollar an Gütern) suchen beide Supermächte inzwischen nach Wegen, die Situation nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Aktuell kommt es wieder zu hochrangigen Gesprächen: Im Mai 2025 trafen US- und chinesische Delegationen in Genf zusammen, um den festgefahrenen Zollstreit zu entschärfen. Laut chinesischen Angaben erzielte man eine “Reihe wichtiger Übereinstimmungen” und einigte sich darauf, einen ständigen Wirtschafts- und Handelskonsultations-Mechanismus einzurichten. WTO-Generaldirektorin Okonjo-Iweala lobte die Annäherung und forderte praktische Lösungen zur Spannungsreduktion. Allerdings blieben konkrete Schritte – insbesondere zum Abbau bestehender Zölle – zunächst vage. Beide Seiten signalisierten guten Willen, doch ob ein Teilrückzug aus dem gegenseitigen Zoll-Dickicht erfolgt, ist ungewiss.
Die Rohstoffpolitik steht dabei implizit im Raum. China hat in der Vergangenheit seine Marktmacht bei seltenen Metallen als Druckmittel eingesetzt. Beispiel Germanium 2023: Als Reaktion auf westliche Halbleiter-Sanktionen stoppte Peking zeitweise den Export dieses für Chips essenziellen Metalls – die Preise schossen um 200 Prozent in die Höhe, und europäische Chipfabriken mussten drosseln. Besonders brisant ist eine aktuelle Entwicklung, die Dr. Peter Riedi von der doobloo AG einordnet: “In der öffentlichen Debatte über Seltene Erden fehlt häufig ein entscheidender Punkt – der aktuelle Boykott Chinas bei der Lieferung von Yttrium, Gadolinium, Terbium und Dysprosium. Wir spüren bereits heute deutliche Auswirkungen: Die Industrie greift zunehmend auf ihre strategischen Reserven zurück – doch diese schmelzen schneller als erwartet.” Terbium und Dysprosium gelten als Schlüsselmetalle für Dauermagnete in Windkraftanlagen, E-Motoren und Smartphones. Wenn China als Hauptlieferant den Hahn zudreht, geraten Produktionsketten schnell ins Wanken. Riedi berichtet weiter: “Wir haben als Reaktion eine Rückkaufkampagne gestartet – unser Händler bietet aktuell attraktive Preise für diese Metalle. Das zeigt: Der Markt reagiert nervös und sucht verfügbare Mengen auf jedem Kanal.” Die doobloo AG verfügt selbst über Terbium und Dysprosium im Bestand – ein strategischer Vorteil.
Die USA, denen nur eine einzige nennenswerte eigene Mine für Seltene Erden zur Verfügung steht, bekamen einen Vorgeschmack, wie verwundbar sie (und ihre Verbündeten) sind. In den aktuellen Verhandlungen dürfte daher hinter verschlossenen Türen auch strategisches Material thematisiert werden. Washington will verhindern, dass Peking Rohstoffe als “Waffe” einsetzt – sei es durch Exportverbote oder künstliche Verknappung. Umgekehrt warnt China die USA, überzogene Sanktionen könnten zu weiteren Lieferstopps führen. Für Europa ist diese Großwetterlage kritisch: Jede US-China-Einigung oder -Eskalation schlägt auf den alten Kontinent durch.
Sollten sich Washington und Peking etwa auf gewisse Erleichterungen einigen – z. B. China im Austausch für bessere Beziehungen wieder mehr Rohstoffe in die USA liefern -, könnte dies kurzfristig den Druck mindern. Doch Europa stünde dann außen vor, ohne Mitspracherecht. Schlimmer noch: Eine exklusive Verständigung der Giganten könnte dazu führen, dass China Lieferungen zugunsten der USA umleitet und europäische Abnehmer weniger zum Zug kommen. Im umgekehrten Fall, bei Scheitern der Gespräche, droht eine Verschärfung: Weitere US-Technologieembargos gegen China könnten prompt chinesische Gegenmaßnahmen provozieren – etwa Ausfuhrkontrollen für Seltene Erden oder Lithium. Europas Albtraum wäre ein Handelskrieg 2.0, in dem Rohstoffe zur Mangelware werden und Preise explodieren. Schon jetzt kontrolliert China laut Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe über 80 Prozent der Weltproduktion mancher kritischen Mineralien. Die EU arbeitet fieberhaft an Vorsorgestrategien – von Diversifizierung (etwa neuen Lieferanten in Afrika) bis strategischen Reserven, doch kurzfristig bleibt die Abhängigkeit bestehen.
Trumps Zollhammer: Was ist geblieben und welche Strategie fährt die US-Administration 2025?
Trumps Rückkehr: Der “Zollhammer” ist wieder Staatsdoktrin
Donald Trump ist seit Januar 2025 erneut Präsident der Vereinigten Staaten – ein historisches Comeback mit tiefgreifenden Folgen für die globale Handelspolitik. Sein berüchtigter “Zollhammer” ist keineswegs Relikt der Vergangenheit, sondern hat neue Schärfe gewonnen. Mit seiner Rückkehr ins Weiße Haus verfolgt Trump wieder eine kompromisslose America-First-Handelspolitik, die auf maximale Abschottung und aggressive Durchsetzung amerikanischer Interessen zielt.
Bereits im Februar 2025 verhängte die neue Administration zusätzliche Strafzölle auf chinesische Hochtechnologieprodukte und verschärfte die Einfuhrbedingungen für strategische Rohstoffe aus Drittstaaten. Bestehende Sonderzölle – etwa auf rund zwei Drittel aller chinesischen Importe, mit durchschnittlich 19Prozent – wurden nicht nur beibehalten, sondern teilweise auf 25Prozent angehoben. Auch die angedrohten Autozölle gegenüber Europa stehen wieder auf der Tagesordnung – laut US-Medien laufen in Trumps Handelsministerium konkrete Prüfverfahren zur Einführung von 35Prozent Importzöllen auf europäische Fahrzeuge.
Die 25Prozent-Zölle auf Stahl und 10Prozent-Zölle auf Aluminium gelten wieder uneingeschränkt – alle zwischenzeitlichen Biden-Ausnahmen oder Quotenregelungen sind außer Kraft gesetzt worden. Trump nutzt Handelszölle erneut als machtpolitisches Werkzeug, um geopolitische Ziele durchzusetzen. Die WTO wird offen missachtet: Die Berufungsinstanz bleibt blockiert, und multilaterale Gremien spielen in Trumps zweiter Amtszeit keine Rolle mehr. Stattdessen setzt er auf bilaterale Erpressung – auch gegenüber Verbündeten wie der EU oder Kanada.
Für Europa bringen diese Entwicklungen dramatische Einschnitte. Die Hoffnung auf ein stabiles, regelbasiertes Handelssystem weicht der Erkenntnis, dass die USA wieder zum nationalistischen Alleingang übergehen. Europa – besonders die rohstoffarme DACH-Region – gerät dabei in doppelte Abhängigkeit: erstens von den USA als politischen Verbündeten, zweitens von globalen Rohstoffflüssen, die strategisch blockiert werden könnten. Ohne eigene Initiative, eigene Lager, eigene Handelsabkommen droht Europa ins Hintertreffen zu geraten.
Ökonomisch-politische Perspektive: Expertenstimmen aus der DACH-Region (Dr. Peter Riedi, doobloo AG)
Wie sollen Europa und insbesondere die rohstoffhungrigen Volkswirtschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz mit dieser Gemengelage umgehen? Dr. Peter Riedi, Volkswirt und Edelmetallexperte der liechtensteinischen doobloo AG, warnt eindringlich vor europäischer Untätigkeit. Aus seiner Sicht entscheidet sich “die Zukunft Europas […] am Zugang zu strategischen Rohstoffen”. Ohne ausreichende Versorgung mit Lithium, Kobalt, Seltenen Erden oder Gallium blieben Energiewende und Digitalisierung Illusionen. Der Wirtschaftsraum DACH mit seiner Hightech- und Exportindustrie ist dabei besonders verwundbar: Deutschlands Automobilbauer etwa benötigen in den kommenden Jahren gigantische Mengen Lithium für Batterien, während die Schweiz als Edelmetall-Handelsplatz und Technologieproduzent ebenfalls auf offene Rohstoffmärkte angewiesen ist. Doch derzeit gilt: “China kontrolliert […] über 80 Prozent der Weltproduktion einiger dieser Materialien”. Zudem stellt China über 98 Prozent der Seltenen Erden und knapp 97 Prozent des Lithiums bereit, das die EU verbraucht. Diese Übermacht spiegelt sich in Europas Importbilanz: Stand 2023 bezog die EU 98 Prozent ihrer schweren Seltenen Erden aus China, ebenso fast ihr gesamtes Magnesium. Für Dr. Riedi ist klar, dass Europa dringend gegensteuern muss: “Wenn wir uns nicht selbst um Versorgungssicherheit kümmern, wird jede Transformation zur Illusion.”
Riedi plädiert für einen ganzen Strauß an Maßnahmen, um die Rohstoffabhängigkeit zu reduzieren. Dazu zählt ein modernes Rohstoffsicherungsrecht in Europa mit schnelleren Genehmigungsverfahren für strategische Bergbau- und Recyclingprojekte. Die EU hat zwar 2023 mit dem Critical Raw Materials Act (CRMA) einen ersten Schritt unternommen, doch aus Expertensicht reicht das nicht. “Vor allem braucht es einen verbindlichen EU-Rohstoffplan”, fordert Riedi, inklusive strategischer Lager, fairer Handelsabkommen auf Gegenseitigkeit und Investitionen in Substitution und Recycling. Besonders betont er, dass Protektionismus nicht die Lösung sein kann: “Wir benötigen keinen Protektionismus, sondern Fairness”. Europäische Staaten sollten also nicht in blinden Aktionismus verfallen und etwa selbst exporthemmende Zölle einführen, sondern vielmehr für transparente, stabile Spielregeln im Welthandel sorgen. Dies schließe auch ein, Missbrauch – etwa erzwungene Technologietransfers oder Rohstoffpreis-Manipulation – konsequent zu ahnden.
Ein wirtschaftlich-politischer Befund ist eindeutig: Die aktuellen US-Zölle und Machtspiele zwingen Europa, seine Hausaufgaben zu machen. Stimmen aus der DACH-Wirtschaft drängen darauf, die Rohstoffversorgung zur Chefsache zu erklären. Heinz Muser von doobloo AG betont etwa, die Verfügbarkeit strategischer Rohstoffe sei ein “Schlüsselfaktor für die grüne Transformation Europas”. Es geht um nicht weniger als industrielle Kernbereiche: ohne Gallium keine modernen Chips, ohne Seltene Erden keine Elektromotoren, ohne Graphit keine Batterien. Österreichs High-Tech-Unternehmen und Schweizer Präzisionsfirmen spüren längst, wie Lieferketten unter Spannung stehen. Viele Firmen setzen auf Lageraufbau und Vertragsbindung mit alternativen Lieferanten. Doch gegen geopolitische Risiken hilft das nur bedingt. Der Stopp Chinas von Nachschub für Terbium, Dysprosium, Yttrium und Gadolinium macht deutlich, wie sensibel das System ist. Die Botschaft ist klar: Was einst als abstrakter Rohstoff in Expertenpapieren geführt wurde, wird nun zur konkreten Wirtschaftsrealität. Heinz Muser hierzu: “Der Boykott Chinas macht deutlich, wie unmittelbar und empfindlich Europa vom Rohstoffzugang abhängig ist – und wie dringend ein aktives Rohstoffmanagement geworden ist.” Riedi unterstreicht, dass letztlich eine gemeinsame europäische Strategie notwendig ist – von der Rohstoffförderung in heimischen Gefilden bis zur Bündelung der Nachfrage gegenüber Lieferanten in Afrika oder Südamerika. Außerdem müssten “strategische Partnerschaften” mit vertrauenswürdigen Förderländern vertieft werden, um Chinas Vorherrschaft zu relativieren. Hier treffen sich die Interessen Europas übrigens mit denen der USA: Beide wollen Rohstoffe nicht allein China überlassen, sondern verlässliche Bezugsquellen etablieren.
Fazit: Zölle als Symptom, Rohstoffe als Ursache – Europas Weg zwischen Recht und Realpolitik
Unter der Oberfläche des transatlantischen Zollstreits zeigt sich eine tiefere Wahrheit: Im Kern tobt ein Wettlauf um Rohstoffe, der über die Zukunftsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften entscheidet. Die US-Zollpolitik 2025 – ob als harsche Strafmaßnahme oder als geschicktes Verhandlungsinstrument – ist letztlich Symptom dieses größeren Kampfes um strategische Ressourcen und technologische Dominanz. Für Europa, speziell die rohstoffarme DACH-Region, kann die Antwort nicht einfach Gegenprotektionismus heißen. Gefragt sind Weitsicht, Vernunft und Integrität in der Handelspolitik. Juristisch muss die EU ihre Werte verteidigen und auf WTO-Konformität pochen, wirtschaftlich aber ebenso pragmatisch Allianzen für Versorgungssicherheit schmieden. Trumps “Zollhammer” ist 2025 nicht nur Symbol, sondern praktische Realität. Europa muss jetzt handeln – mit eigenen Zoll- und Rohstoffstrategien, mit WTO-konformer Gegenwehr, aber auch mit politischer Selbstbehauptung.Doch um das zu erreichen, muss Europa jetzt gestalten statt zaudern: Die Spielregeln der neuen Rohstoffweltordnung werden jetzt geschrieben – mit Zöllen, Rechten und vor allem Rohstoffen als Tinte.
Autor: Uli Bock, Rohstoffexperte, Schulung & Marketing
Über den Autor:
Uli Bock ist Autor und Rohstoffexperte für Schulung und Markting. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in der Markenkommunikation und der Unternehmensentwicklung hilft er, effektive Marketingstrategien und Schulungskonzepte zu gestalten. Seine Fachartikel bieten wertvolle Einblicke in innovative Marketingansätze und moderne Weiterbildungsmethoden.
Die doobloo AG mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein hat sich auf den Kauf strategischer Metalle spezialisiert. Sie ist überzeugt, dass jedes Anlageportfolio um einen greifbaren Sachwert erweitert werden sollte, als eine krisen- und inflationssichere Komponente. Technologiemetalle und Seltene Erden werden für fast alle Hightech-Entwicklungen der letzten Jahre dringend benötigt.
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